Grundlegendes Ziel der Mediation ist eine verbindliche, in die Zukunft weisende gemeinsam getroffene Vereinbarung. Die Mediation dient der gütlichen Einigung zwischen den Parteien (Medianten),
fragt nicht nach "Schuld", sondern danach, wie die Parteien in Zukunft
miteinander umgehen wollen (lösungs- und zukunftsorientiert). Dabei
entscheidet nicht der Mediator, sondern ausschließlich die Parteien, worüber sie verhandeln und wie sie ihren Konflikt lösen wollen. Grundforderung für die Durchführung einer Mediation: Sind die Freiwilligkeit, die Vertraulichkeit (des im Rahmen des Verfahrens ausgetauschten Wissens/ Erkenntnisse), die Ergebnisoffenheit aller Beteiligten (keiner knüpft seine Teilnahme an Vorbedingungen) und die Allparteilichkeit desMediators. Neutrales Verhalten wäre hier zu wenig. In einem Mediationsverfahren fehlt der Entscheider, im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren (Entscheider ist u.a. der Richter). Die Medianten lösen "mittels" des Mediators als neutralen Begleiter den Konflikt eigenständig.D.h., aber auch: nur erfahrene Mediatoren für eine Mediationsverfahren nehmen. Der "erste" Mediator hat wohl griechische Wurzeln . Medos steht für neutral , vermitteln, unparteiisch.Der venezianische Diplomat Alvise Contarini 1647 den Westfälischen Frieden als neutraler Vermittler "mediiert". Auch wenn es gut 12 Jahre gedauert hat. Die systematische Anwendung der Mediation ist relativ neu (1960 O.J. Coogler) und stammt aus den USA. Sie basiert auf Erkenntnissen der interdisziplinären Konflikt- und Kommunikationswissenschaften und hat als Basis: Das Havard- Konzept.
Dieser Klassiker der Verhandlungsstrategie setzt auf " win - win ". Es gelten hier vier Grundsätze: 1. Trenne Mensch und Problem (Situation) voneinander, 2. Verhandele Interessen - nicht Positionen, 3. Finde Optionen, die allen Vorteile bringen, 4. das Ergebnis beruht auf objektiven Kriterien.
Mediation, die Vermittlung durch einen Dritten - des Mediators - ist ein strukturiertes Verfahren zur Lösung des Konflikt in sechs Phasen.
Phase 1 Mediationsverfahren: Der Mediator erläutert den Konfliktparteien im Einzelnen die Grundlagen der Mediation. Einigung auf die Person des Mediators. Rahmenphase Phase 2 Informations u. Themensammlung: Klärung, worüber zwischen den Parteien Einigkeit und worüber Uneinigkeit besteht. Strukturierung Phase 3 Klärung der Interessen und Bedürfnisse: Der
Mediation liegt der Gedanke zugrunde, dass es keine objektive Wahrheit
gibt, sondern dass jeder Mensch seine eigene subjektive ,empfundene
Wirklichkeit hat. Interessensphase Phase 4 Kreative Ideensuche/ Bildung von Lösungsoptionen: Die nun in Phase 3 herausgestellten Interessen und Bedürfnisse( von den Medianten verstanden)fordern die Konfliktparteien zur Kreativität für eine einvernehmliche Konfliktlösung. Lösungsphase Phase 5 Bewertung und Auswahl der Lösungsoptionen: Diese Phase hat zum Ziel, die Optionen auf ihre Realisierbarkeit hin zu überprüfen. Abschlussphase Phase 6 Mediationsvereinbarung: Zum Verfahrensabschluss einer Mediation gehört die Vereinbarung/ Abschluß des Lösungspaketes.