Am 26.Juli 2012 ist das Mediations-Gesetz durch einstimmige Verabschiedung im Deutschen Bundestag in Kraft getreten.
Hans Pütz ist auf Grund seiner Ausbildung nach dem Mediatoren Gesetz § 6 Verordnungsverfügung zertifizierter Mediator. Ständige Fortbildungen stärken ihn als Mediator.
Zum Alltag des Lebens gehören Konflikte zwischen Menschen in Organisationen, Kulturen, Unternehmen. Konfliktlösungen bergen für Kreativität und Innovation ein unermessliches Potenzial.
Zu den heute etablierten Verfahren der Krisen- und Konfliktbewältigung führt ein Mediationsverfahren in der Lösung zu einem "Win-Win".
Juristische Verfahren wie Schiedsgerichtsverfahren, Schlichtung, Gerichtsverfahren kennen nur Sieger oder Besiegte ( Lose-Win, Lose-Lose).
Ziel eines Mediationsverfahrens ist die einvernehmlichem Lösung. Diese wird in einem strukturierten Mediationsprozess von den Beteiligten (Medianten) erarbeitet und vertraglich -als bindend für die beteiligten Parteien- dokumentiert. (Win-Win)
Mediation als Antriebsmechanismus für eine Deeskalation. Die von Prof. Glasl entwickelte Einteilung in Eskalationsstufen 1 -Verhärtung der Situation bis 9 Gemeinsam in den Abgrund- bilden als "Meßeinheit"die Basis zur Durchführung eines Mediationsverfahrens. Wobei in der Regel in der Stufe 1 die Kontrahenten selbst eine gemeinsame Lösung finden (sollten), den Konflikt gütig/ einvernehmlich zu beenden. Stufe 8 und 9 der definierten Eskalationsstufen gehen in die Richtung einer Zerstörung der Beziehung der Konfliktparteien. Hier ist ein Mediationsverfahren nur unter bestimmten Voraussetzungen- wie beiderseitiges Erkennen der "Notlage"- möglich. Voraussetzung ist der Wille zur Konfilktlösung auf freiwilliger Basis.
Eine Untersuchung zeigt:.....In 70 Prozent der analysierten (Wirtschafts)gerichts-/ Schiedsverfahren hätte eine Wirtschaftsmediation bei den Konfliktparteien zu einer Win - Win Lösung geführt.... Und dabei signifikant Kosten gespart.
Mediation (lat. Vermittlung) ist ein außergerichtliches, nicht öffentliches Verfahren zur konstruktiven Regelung eines Konfliktes, bei dem die Konfliktparteien mit Unterstützung eines Dritten -des Mediator-einvernehmliche Vereinbarungen suchen, die ihren Bedürfnissen und Interessen dienen. Inzwischen ist bei allen Gerichten das Mediationsverfahren eingeführt worden.
Grundlegendes Ziel der Mediation ist eine verbindliche, in die Zukunft weisende Vereinbarung. Die Mediation dient der gütlichen Einigung zwischen den Parteien (Medianten), fragt nicht nach "Schuld", sondern danach, wie die Parteien in Zukunft miteinander umgehen wollen (lösungs- und zukunftsorientiert). Dabei entscheidet nicht der Mediator, sondern ausschließlich die Parteien, worüber sie verhandeln und wie sie ihren Konflikt lösen wollen. Wichtige Grundforderungen für die Durchführung einer Mediation sind die Vertraulichkeit (des im Rahmen des Verfahrens ausgetauschten Wissens), die Freiwilligkeit , die Ergebnisoffenheit aller Beteiligten (keiner knüpft seine Teilnahme an Vorbedingungen) und die Allparteilichkeit desMediators. Neutrales Verhalten wäre zu wenig.
In einem Mediationsverfahren fehlt der Entscheider, im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren (Entscheider ist u.a. der Richter). Die Medianten lösen "mittels" des Mediators als neutralen Begleiter den Konflikt eigenständig.
Die systematische Anwendung der Mediation ist relativ neu und stammt aus den USA. Sie basiert auf Erkenntnissen der interdisziplinären Konflikt- und Kommunikationswissenschaften und hat als Basis: Das Havard - Konzept.
Dieser Klassiker der Verhandlungsstrategie setzt auf " win - win ". Es gelten hier vier Grundsätze: 1. Trenne Mensch und Problem (Situation) voneinander, 2. Verhandele Interessen - nicht Positionen, 3. Finde Optionen, die allen Vorteile bringen, 4. das Ergebnis beruht auf objektiven Kriterien.
Die Europäische Union verpflichtet die Mitgliedstaaten, Verbrauchern im Falle von Streitigkeiten mit Unternehmen außergerichtliche Streitbeilegungsstellen ab 2015 zur Verfügung zu stellen. Die Ausbildung zum Mediator: In Deutschland gibt es öffentliche und private Bildungseinrichtungen. Voraussetzung für die Mediatoren- Ausbildung ist meist ein abgeschlossenes Hochschul- Studium in den Bereichen BWL, Jura, Psychologie oder Sozialpädagogik/ Sozialarbeit mit entsprechender praktischer Erfahrung. ...Sich mit Kommunikation, Konfliktbewältigung auskennen...und Einfühlungsvermögen haben.
Durch eine anerkannte Ausbildung-im Mediationsgesetz festgeschriebene Mediationsausbildung- weisen Mediatoren ihre Qualifikation nach und bieten- mit einem entsprechenden Abschluß-Zertifikat- ein sicheres Qualitätsmerkmal für Hilfesuchende. "2 Std." Seminare bieten keine ausreichende Qualifikation. Das Evangelische Bildungswerk www.ebw-in.de bietet in Zusammenarbeit mit dem www.kommed.info Institut für Kommunikation und Mediation eine zertifizierte Ausbildung zum Mediator BM www.bmev.de an. Auch gibt es seit 2005/08 drei nationale Masterstudiengänge, die mit dem akademischen Grad eines "Master of Mediation (MM)" in Hagen und dem "Master of Arts (MA)" in Frankfurt an der Oder / www.hs-niederrhein.de/Sozialwesen abschließen. Desweitern bietet die Fachhochschule Koblenz in Kooperation mit der FH Darmstadt ein Fernstudium Mediation an. Informationen unter www.zfh.de. An der Uni Augsburg ist im Magister-Studium Mediation ein Schwerpunkt. Die IHK,s bilden in ihren IHK Akademien Wirtschaftsmediatoren aus
Die Anwendung des Mediationsverfahrens findet in den Bereichen: Familie, Schule, Gemeinwesen, Planen und Bauen sowie Wirtschaft statt. Der Schwerpunkt des BKfU® liegt in den Bereichen: Familie, Gemeinwesen undWirtschaftsmediation.
Mediation, die Vermittlung durch einen Dritten - des Mediators - ist ein strukturiertes Verfahren in sechs Phasen.
Am Beispiel eines Mediationverfahrens sei dies in Kurzform dargestellt:
Phase 1 Mediationsverfahren: Der Mediator erläutert den Konfliktparteien im Einzelnen die Grundlagen der Mediation.
Phase 2 Informations u. Themensammlung: In dieser Phase wird geklärt, worüber zwischen den Parteien Einigkeit und worüber Uneinigkeit besteht.
Phase 3 Klärung der Interessen und Bedürfnisse: Der Mediation liegt der Gedanke zugrunde, dass es keine objektive Wahrheit gibt, sondern dass jeder Mensch seine eigene subjektive empfundene Wirklichkeit hat.
Phase 4 Kreative Ideensuche/ Bildung von Lösungsoptionen: Die nun in Phase 3 herausgestellten Interessen und Bedürfnisse fordern die Konfliktparteien zur Kreativität für eine einvernehmliche Konfliktlösung.
Phase 5 Bewertung und Auswahl der Lösungsoptionen: Diese Phase hat zum Ziel, die Optionen auf ihre Realisierbarkeit hin zu überprüfen.
Phase 6 Mediationsvereinbarung: Zum Verfahrensabschluss einer Mediation gehört die Vereinbarung/ Abschluß des Lösungspaketes.
Im Letzteren sind es die Medianten (Konfliktparteien) die in Form einer Abschlußvereinbarung die Regelung des Konfliktes "besiegeln". So werden -und das ist auch das Ziel des Mediators- im Laufe des Mediationsverfahrens aus den Konfliktparteien Personen, die wieder kooperativ miteinander umgehen.
Mediation ist keine Therapie.
Die Mediation bietet sich vor allem dann als Weg der Konfliktlösung an, wenn die Parteien gemeinsame Ziele haben (z.B. weitere Kooperation zweier Unternehmen, beiderseitige Kindeserziehung trotz Trennung).Sie ist somit eminent wirkungsorientiert.
Mediation bietet für die Parteien gegenüber einer Schieds- oder gerichtlichen/ Auseinandersetzung gravierende Vorteile. Hinter vielen Konflikten stehen persönliche, unternehmerische, wirtschaftliche wie ideelle Zielsetzungen, Interessen und Bedürfnisse, die im Rahmen eines Gerichtsverfahrens (meist) keine Berücksichtigung finden (können). Gegenstand z.B. des Gerichtsverfahrens sind ausschließlich Rechte, die grundsätzlich retrospektiv, also mit Blick zurück auf die Vergangenheit entschieden werden. Gerichtsentscheidungen haben oft keine in die Zukunft weisenden, gestalterischen Elemente. Der Gang zum Gericht führt deshalb in vielen Fällen nicht zu den erwarteten Ergebnissen, ungeachtet des getriebenen zeitlichen und finanziellen Aufwands. Mediation bietet hierzu die Alternative.
Weitere Vorteile sind das unbürokratische, schnell verfügbare flexible Verfahren. Damit verbunden die signifikante Zeit- und Kostenersparnis (Reduzierung der Rechtsverfolgungskosten, Schonung personeller und betrieblicher Ressourcen Konfliktfolgekosten), die Vertraulichkeit (Bewahrung von Geschäftsgeheimnissen, keine Gefahr der Rufschädigung und von Imageverlusten, keine "Außendarstellung" usw.) sowie die Verringerung "emotionaler Kosten" in Streitverfahren und die - angesichts hoher Erfolgsquoten von etwa 80% - nachhaltige Zufriedenheit der Medianten mit Verlauf und Ergebnis des Mediationsverfahrens.
Mediation ist somit kein Vergleichverfahren, keine Schlichtung und auch kein Schiedsverfahren. Mediation führt zu einer win-win Lösung.
Zugang zu Mediatoren vermitteln in Deutschland die örtliche Industrie- und Handelskammern. Aber auch- und dies immer mehr- die Gerichte. So fragen Richter, ob man sich -vorab- mit der Möglichkeit eines Mediationsverfahren beschäftigt hat. In Verträgen muss der Hinweis auf ein mögliches Mediationsverfahren verankert sein.
Unter dem Begriff recht & fair play : www.muenchen.ihk.de -Mediation/ Mediatorenpool-bietet die IHK München und Oberbayern Mediationsverfahren durch erfahrene Mediatoren an.
BKfU® ist Mitglied des Mediatorenpools der IHK für München und Oberbayern.
Zu guter Letzt: ..Ich spreche ein Urteil, und keiner ist damit zufrieden.....Rechtsfrieden habe ich nicht herstellen können....
So eine Richterin. Sie nahm mit Erfolg an einem Modellversuch als "Güterichter" teil. Dieses -in Bayern- erfolgreiche Projekt beinhaltet Elemente der Mediation. Während der Modellphase ergaben sich erfreuliche Erfolgsquoten. Die Güterichter brauchten im Durchschnitt 75 Tage um einen gerichtlich anhängigen Fall mit der Mediations-Methode zum Erfolg zu bringen, gegenüber einer durchschnittlichen Verfahrenslaufzeit von 7,4 Monaten !.
Konfliktparteien sollten -bevor sie Gerichte/ Schiedsstellen in Anspruch nehmen- den Weg der Mediation gehen.
Quellen Literatur: Gewaltfreie Kommunikation n. Marshall B.Rosenberg, Mediation in der Wirtschaft, C.Duve, H. Eidenmüller, A.Hacke. Der Mediator v. C. Filipski
Ergebnis der Befragung:
Ist Mediation das Mittel zur Konfliktlösung? 77 Prozent sagen ja, 14 Prozent unentschlossen und 9 Prozent nein.
Das beliebte Orangenbeispiel: Gericht spricht Einem die Orange zu
Schlichter: teilt anteilmäßig/ teilen, ist nicht einvernehmlich lösen!
Mediator: führt die Konfliktparteien zu einer(win/win) Lösung. Einer will vielleicht die Schale zum Abreiben und Backen. Der Andere die Frucht.!